Dienstag, April 18, 2006

A Long Way Down


Ein Buch! Ein Buch! Auf Nick Hornby bin ich ja ursprünglich über den Film zu "High Fidelity" gekommen (sehr guter Film übrigens) und hatte dann seine Bücher gelesen, in denen es um Musik geht - eben "High Fidelity" und "31 Songs" (alle im Original). Seine anderen Bücher hatte ich bisher nicht angefasst, da ich keine Bücher über Fussball oder Enten lesen will. Nachdem ich letztes Jahr dann "A long way down" kurz nach der Veröffentlichung in die Finger bekam, hat mich die Beschreibung doch neugierig gemacht und da ich noch einen Bücher-Gutschein einzulösen hatte, hab ich es auch mitgenommen. Zum Lesen bin ich aber erst jetzt gekommen. Der Inhalt kurz zusammengefasst: Vier Leute treffen sich an Neujahr zufällig auf einem Hausdach um ihr Leben zu beenden (durch Runterspringen = "The short way down". Natürlich kommt es dann erstmal doch nicht dazu (wär ja sonst ein kurzes Buch) und im Laufe der Geschichte lernen sich die vier sehr unterschiedlichen Charaktere immer mehr kennen und versuchen sich gegenseitig von einem weiteren Selbstmorplan abzubringen.
Ich fand es ganz gut. Nick Hornby schreibt ein gutes Englisch (soweit ich das beurteilen kann), das sich auch recht flüssig lesen lässt und bringt den Leser mit vielen interessanten Gedanken und plötzlichen Wendungen zum Weiterlesen. Gut fand ich auch die Erzählweise, in der abwechselnd jeder die Geschichte aus seiner Sicht weiterzählt. Das trägt viel dazu bei, die Hintergründe der Beteiligten besser zu verstehen. Schade fand ich nur, dass ich mich mit keinem der Charaktere so richtig identifizieren konnte (ganz anders ja bei "High Fidelity") und die auch alle ein wenig unsympathisch sind. Bis auf Maureen vielleicht, aber mit einer über 50jährigen alleinstehenden Mutter kann ich mich jetzt auch nicht so gut vergleichen :-) Also, wer mal wieder ein bisschen Englisch üben möchte, kann ruhig zugreifen. Wer noch nichts von Nick Hornby kennt, liest aber lieber "High Fidelity".